Angehörigenbetroffenheit – Evakuierungsflüge aus dem Sudan

Kennen Sie das? Wenn im Zug auf eine Art geredet wird, daß man fast alles mitbekommt? Wenn die Stimmen lauter und emotionaler werden, ist es oft schwer wegzuhören. Diese Woche ich habe ich das Gespräch einer Angehörigen mit einer Bekannten miterlebt in dem sogar Tränen geflossen sind und die Angst deutlich zu spüren war.

Und es wurde mir wieder klar, wie wenig Unterstützung es für Angehörige in Krisenlagen gibt. Das Warten auf einen Evakuierungsflug ist nicht nur für die Betroffenen hochbelastend. Auch für Angehörige, die über Stunden und Tage keine Neuigkeiten über die Situation ihrer Liebsten erfahren, ist es schwer die Aufmerksamkeit auf etwas anderes, belanglos erscheinendes im Alltag zu richten.

Heute startet der letzte Evakuierungsflug nach Khartum. Seit Sonntag, dem 23. April, fliegt die Bundeswehr in einer militärischen Evakuierungsoperation Menschen aus dem Krisenstaat Sudan aus. Es wurden bisher in fünf Flügen insgesamt über 500 Frauen, Männer und Kinder von Khartum ins jordanische Al-Asrak gebracht. Mehr als ein Drittel der Evakuierten sind deutsche Staatsbürgerinnen und -bürger.  

So viele Menschen sind in den Prozess miteingebunden, für die Sicherheit und das Gelingen der Operation zu sorgen. So viele Menschen sind vorne dran – und viele auch im Hintergrund. Und weit aus mehr Angehörige als Betroffene, erleben Belastungssymptome. Allen gilt mein Dank, mein Respekt und die besten Wünsche!

Eine Vielzahl von Betroffenen gibt es bei jedem potentiell traumatischen Ereignis. Angehörige, Krisenstab, Ersthelfer, Einsatzkräfte….Deshalb möchte ich mit diesem Post, ihre Wachsamkeit stärken. Manchmal ist es nicht offensichtlich, warum ein Mitarbeiter sich nicht auf die Arbeit konzentrieren kann. Sprechen Sie Menschen an. Interessieren sie sich. Auch Operationen oder schwere Erkrankungen in der Familie können stark belasten. Ein wertschätzender Umgang mit ihren Mitarbeitern, auch mit diesem Blick auf die Angehörigenarbeit, wird das Vertrauen ihrer Mitarbeiter in ihre Zusammenarbeit fördern.

Haben Sie in ihrer Firma bereits ein Augenmerk auf den Aspekt der Angehörigenbetroffenheit?

#astridsaragosa #traumaimunternehmen #wip #weiterbildungpsychotraumatologie #weiterbildung #traumafortbildung #supervision #traumanachsorge

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu.

Datenschutzerklärung